Der Eurasier

Arco von den Ruhrtalhöhen

Selbstbewußter Individualist, gesund, robust, langlebig und familienfreundlich

Seit Urzeiten begleitet der Hund den Menschen bei der Jagd, beim Hüten der Viehherden und als Wächter des Besitzes. So bildeten sich im Laufe der Zeit Rassen, die bestimmte Aufgaben besser ausführten als der Durchschnitt der bekannten Hunde.

Der Eurasier ist die jüngste deutsche von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannte Hunderasse. Dieser Hund wurde von Beginn an zielgerichtet als Familienhund gezüchtet. Der älteste Freund des Menschen wird heute zweckfrei als sozialer Partner in der Familie gehalten.

Der Gründer dieser Hunderasse Julius Wipfel wollte einen sehr ursprünglichen Hund züchten mit einem natürlichen Körperbau, mit hervorragender Anpassungsbereitschaft und den sozialen Fähigkeiten seiner Urahnen, dem Stammvater Wolf. Es sollte ein großspitzartiger Familienhund in schönen Farben sein, attraktiv und respektabel in der Erscheinung, ruhig und ausgeglichen im Wesen, mit hoher Reizschwelle.

Nach über 45 Jahren Eurasierzucht ist der Eurasier heute ein faszinierender charaktervoller Hund, der sich allen häuslichen Verhältnissen und seiner Umwelt gut anpassen kann. Er fühlt sich in der Familie wohl und ist den Kindern ein gutmütiger Freund.

Quelle: https://www.eurasier-klub.de


Standard FCI Nr. 291

Ursprung: Deutschland.

Datum der Publikation des gültigen Original-Standardes: 04.09.2019.
Verwendung: Begleithund.
Klassifikation FCI:

Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp.
Sektion 5 Asiatische Spitze und verwandte Rassen.
Ohne Arbeitsprüfung  

Kurzer geschichtlicher Abriss:
1960 entstand durch Kreuzung von Chow-Chow und Wolfspitz eine Hunderasse, die zunächst « Wolf-Chow » genannt wurde und nach Einkreuzung des Samojeden 1973 in « Eurasier » umbenannt und von der F.C.I. anerkannt wurde. Rassegründer war Julius Wipfel.

Allgemeines Erscheinungsbild:
Harmonisch aufgebauter, mittelgrosser, spitzartiger Hund mit Stehohren in verschiedenen Farbschlägen; mit einer Haarlänge, die die Proportionen des Körpers noch erkennen lässt; mittelschwerer Knochenbau.

Wichtige Proportionen:
Die Rumpflänge beträgt etwas mehr als die Widerristhöhe. Das Verhältnis zwischen Länge des Fanges und Länge des Hirnschädels ist annähernd gleich.

Verhalten / Charakter (Wesen):
Selbstbewusst, ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle, wach- und aufmerksam ohne lautfreudig zu sein; mit stark ausgeprägter Bindung an seine Familie; Fremden gegenüber gelassen und unaufdringlich. Zur vollen Ausbildung dieser Merkmale braucht der Eurasier ständigen, engen häuslichen Kontakt zu seiner Familie und eine verständnisvolle, jedoch konsequente Erziehung.

Kopf:
Harmonischer, nicht zu breiter Schädel, Kopfform von oben und von der Seite gesehen keilförmig, Nasenrücken und Hirnschädel parallel.

Oberkopf:
Schädel: Flache Stirnpartie mit gut erkennbarer Stirnfurche; ausgeprägter Hinterhauptstachel.

Stopp:
Wenig ausgeprägt.

Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Mittelgross, Nasenschwamm schwarz pigmentiert.
Fang: Weder zu grob noch zu spitz; sich nach vorn bis zum Nasenschwamm verjüngend; gerader Nasenrücken und gerade Unterkieferäste.
Lefzen: Lippenränder straff und schwarz pigmentiert.
Kiefer / Zähne: Kiefer kräftig; breiter Unterkieferbogen. Kräftiges, vollständiges Gebiss (42 Zähne gemäss der Zahnformel); Zahnschluss entweder Schere oder Zange; obere Schneidezähne greifen entweder eng über untere Schneidezähne oder aufeinander; Prämolaren und Molaren in einer Linie ohne Lücken; alle Zähne senkrecht im Kiefer stehend.
Backen: Wenig betont.
Augen: Dunkel, mittelgross, nicht zu tiefliegend oder hervorquellend; leicht schräg gestellte Lidspalten; Lidränder schwarz pigmentiert und straff anliegend.
Ohren: Ca. eine Ohrbasisbreite voneinander angesetzt; mittelgross und dreieckig; Stehohr mit leicht abgerundeten Spitzen. Ohrenspitzen und Mittelpunkt des Stirnabsatzes bilden ein nahezu gleichseitiges Dreieck.

Hals:
Von mittlerer Länge, in Harmonie zum Gesamtbild, gut bemuskelt; straff anliegende Kehlhaut. Fliessender Übergang zum Körper.

Körper:
Obere Profillinie: Kräftig, nicht zu kurz.
Widerrist: Betont.
Rücken: Fest und gerade; sehr gut bemuskelt.
Lenden: Von guter Länge und Breite, sehr gut bemuskelt.
Kruppe: Fast gerade, breit und kräftig.
Brust: Bis zu den Ellenbogen reichend; mit ovaler Rippenwölbung; gut entwickelte Vorbrust, ohne jedoch betont zu sein; langes, weit nach hinten reichendes Brustbein.
Untere Profillinie und Bauch: Im Bauchbereich leicht aufgezogen; Flanken leicht eingezogen.

Rute:
Hoher Ansatz, rund und fest, von guter Dicke, sich dem Ende zu verjüngend, bis zu den Sprunggelenken reichend; buschig behaart, aufliegend -nach vorn über den Rücken oder leicht seitwärts gebogen oder gerollt getragen.

Gliedmassen:
Vorderhand:
Allgemeines: Von vorne gesehen gerade und parallel gestellt; von der Seite betrachtet gut gewinkelt; Ober- und Unterarm fast von gleicher Länge.
Schultern: Gut bemuskelt, Schulterblatt etwas schräg liegend.
Oberarm: Mittellang und gut bemuskelt.
Ellenbogen: Am Brustkorb anliegend.
Unterarm: Mittellang; gut bemuskelt.
Vordermittelfuß: Mittellang, kräftig, von vorne gesehen völlig gerade; von der Seite gesehen leicht nach vorne gerichtet.
Vorderpfoten: Oval; eng aneinanderliegende, mässig aufgewölbte Zehen; kräftige, dunkel pigmentierte Krallen; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

Hinterhand:
Allgemeines: Von hinten gesehen gerade und parallel gestellt, von der Seite betrachtet gut gewinkelt. Ober- und Unterschenkel fast von gleicher Länge.
Becken: Leicht schräggelagert.
Oberschenkel: Mittellang und stark bemuskelt.
Knie: Stabil, Winkel nicht zu stark geöffnet.
Unterschenkel: Mittellang, gut bemuskelt.
Sprunggelenk: Nicht zu tief angesetzt, weder einwärts noch auswärts gerichtet, stabil, nicht nach vorne durchdrückend.
Hintermittelfuß: Gut lang und breit; von der Seite betrachtet senkrecht gestellt.
Hinterpfoten: Oval, geschlossen, mässig aufgewölbt; kräftige, dunkel pigmentierte Zehennägel; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

Gangwerk:
Raumgreifend und harmonisch mit kräftigem Schub und gutem Vortritt. Rücken in der Bewegung fest und in guter Gleichgewichtslage; Vorder- und Hinterhand gerade tretend, bei zunehmender Laufgeschwindigkeit enger werdend. Bevorzugte Gangart: Trab.

Haut:
Straff; pigmentiert.

Haarkleid:
Haar: Am ganzen Körper dichte Unterwolle und mittellanges, lose anliegendes Deckhaar; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe kurzhaarig; Rute, Rückseite der Vorderläufe (Fahnen) und Hinterläufe (Hosen) länger behaart. Deckhaar am Hals nur mäβig länger als am Körper, keine Mähne bildend.
Farbe: Alle Farben und Farbkombinationen sind zugelassen, ausgenommen reinweiβ, gescheckt.

Grösse und Gewicht:
Widerristhöhe:
Rüden: 52 – 60 cm
Hündinnen: 48 – 56 cm.
Gewicht:
Rüden: 22 – 30 kg
Hündinnen: 18 – 26 kg.
Massgebend ist die Ausgewogenheit der Proportionen, doch sind die anzustrebenden Idealwerte die mittleren Grössen- und Gewichtsangaben:
Widerristhöhe & Gewicht:
Rüden: 56cm / 26kg
Hündinnen: 52 cm / 22 kg.

Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

Schwere Fehler:

  • Starke Pigmentverluste.
  • Starker Stirnabsatz und/oder stark gewölbter Oberkopf.
  • Steile Hinterhand.
  • Stark nachgebendes Vorderfuβwurzelgelenk.
  • Senk- und Karpfenrücken.
  • Verlust von drei oder vier P2.
  • Verlust eines oder mehrerer P1 sowie gleichzeitig zwei oder mehrerer P2.
  • Sichtlich offene, nicht aufliegende Rute.
  • Kurze Rute.
  • Mangelndes Geschlechtsgepräge.

Disqualifizierende Fehler:

  • Aggressive oder űbermäβig ängstliche Hunde.
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstőrungen aufweisen.
  • Fehlen eines Schneide- oder Fangszahns, auch mehrerer.
  • Fehlen eines oder mehrerer Prämolaren 3 oder 4.
  • Fehlen eines oder mehrerer Molaren 1 oder 2.
  • Gebissanomalien.
  • Ektropium, Entropium; zu tief liegende oder zu kleine Augen.
  • Kippohren, Hängeohren.
  • Knickrute.
  • Unstabiles Sprunggelenk: abnormale Beweglichkeit nach vorne oder zur Seite beim stehenden Hund.
  • Scheckenbildung.
  • Reinweiβ.

N.B.:

  • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
  • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

Quelle: https://www.eurasier-klub.de